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Ästhetische Erfahrung
von Schülerinnen und Schülern im Literaturunterricht

Ein besonderes Forschungsinteresse von Marion Bönnighausen gilt der ästhetischen Erfahrung und der Frage, was eine ästhetische Erfahrung im Kontext des literarischen Lesens ausmacht.

Genau an diesem Punkt setzt das Forschungsprojekt zur ästhetischen Erfahrung von Schülerinnen und Schülern an: Es beleuchtet vor allem aus empirischer, aber ebenso aus theoretischer Perspektive die spezifischen Dimensionen und Bedingungen, die eine Begegnung mit Literatur als Kunst kennzeichnen.

Projekt

In der qualitativen Studie Ästhetische Erfahrung von Schülerinnen und Schülern im Literaturunterricht. Theoretische Modellierung und Qualitative Exploration wird das Phänomen der (literar-)ästhetischen Erfahrung anhand von Interviewdaten empirisch untersucht und mit Hilfe von (kunst-)philosophischen sowie fachwissenschaftlichen Ansätzen theoretisch konturiert.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde mit der Grounded Theory gearbeitet, um ohne vorab festgelegte theoretische Grundlagen das empirisch bisher wenig erforschte Phänomen der ästhetischen Erfahrung zu erfassen.

Anhand des Datenmaterials konnte im Rahmen mehrerer Interview- und Codierphasen ein spezifischer Lesemodus ausgemacht werden, der durch eine erhöhte, emotional grundierte Aufmerksamkeit gegenüber der (literar-)ästhetischen Materialität bestimmt ist, etwa durch ein „Berührt-Werden“ von der Schönheit einer Textstelle, das zu dem Wunsch führt, diese Textstelle erneut lesen zu wollen.

Diese Art von Erfahrungen wird zudem im Vergleich zu außerliterarischen Erfahrungen als „eine Art stärkste Emotion“ empfunden.

Der im Projekt als spezifisch ästhetisch bestimmte Lesemodus ist zudem grundsätzlich durch eine nicht teleologische Struktur bestimmt. Gerade diese fehlende Geradlinigkeit des Leseprozesses wird als positiv bewertet, was eine basale Vertrautheit mit literarischen Leseprozessen vermuten lässt.

Insgesamt erlauben die Daten die Generierung einer Bereichstheorie, mit der ein spezifisch auf die ästhetische Materialität gerichteter Lesemodus beschrieben wird, der als notwendige Bedingung für ästhetische Erfahrungen angesehen werden kann. Gleichzeitig können Dimensionen literar-ästhetischer Erfahrung identifiziert werden.

Erste Ergebnisse, die einen Einblick in den ästhetischen Lesemodus geben, finden sich in Marion Bönnighausens Artikel Von Literatur berührt werden. Dimensionen und Potenziale eines Lesemodus im Kontext ästhetischer Erfahrung (2022).

Ergänzende Ergebnisse liefert der Beitrag „… dass ich, glaube ich, so eine Art stärkste Emotion durch Lesen bekomme.“ Zum Verhältnis von Emotionalität und Materialität in literarischen Leseerfahrungen von Schüler:innen (2023) von Marion Bönnighausen und Philipp Kamps.

Marie Epping & Philipp Kamps

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